Explosion in Wohngebäude – Großbrand in Chamerau

Am Freitag, den 5. Dezember, kam es gegen 11:00 Uhr in Chamerau zu einer außergewöhnlichen Einsatzlage. Nach einer gemeldeten Explosion in einem Wohnhaus alarmierte die ILS Regensburg ein umfangreiches Kräfteaufgebot.

Bereits kurz nach Eintreffen der ersten Einheiten bestätigte sich die dramatische Lage.

Beim Eintreffen stand das Wohnhaus bereits vollständig in Brand. Durch die Wucht der Explosion war die Bergstraße großflächig mit Trümmern und Brandgut blockiert. Unmittelbar nach der ersten Lageerkundung wurden Erste-Hilfe-Maßnahmen für mehrere betroffene Personen eingeleitet. Parallel begann die Brandbekämpfung des stark zerstörten Gebäudes.

Trümmerfeld 

Die Explosion hatte das Trümmerfeld mehrere Meter weit auf angrenzende Grundstücke verteilt. Teile des Gebäudes waren eingestürzt, das Dach fast vollständig abgerissen. Ein Innenangriff war daher zu keiner Zeit möglich. Da anfangs nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch weitere Personen im Gebäude befinden, erfolgte die Erkundung unter schwerem Atemschutz zunächst über die Drehleiter sowie die Drohne der FF Blaibach.

Die Drehleiter der Feuerwehr Cham übernahm zudem die Brandbekämpfung von oben, während weitere Trupps den Vollbrand aus sicherer Entfernung rund um das Objekt bekämpften. Erkundungstrupps überprüften angrenzende Grundstücke – glücklicherweise ohne weitere Feststellungen.

Löscheinsatz hat Gleissperrung zu Folge

Die Löschwasserversorgung wurde über eine etwa 400 Meter lange Förderleitung aufgebaut. Die Bahnstrecke Kötzting–Cham verläuft direkt durch das Einsatzgebiet und musste über mehrere Stunden gesperrt werden. Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn unterstützte die Einsatzleitung.

Zur Unterstützung richtete die Einsatzleitung nach der Raumordnung die UGÖEL Arrach als Koordinierungsstelle ein. Über diese wurden Einsatztaktik, Dokumentation und Lagekarten erstellt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde in Abstimmung mit der Polizei eine MoWaS-Warnmeldung für die Bevölkerung in Chamerau und Umgebung ausgelöst.

Evakuierung der Anwohner

Im Verlauf des Einsatzes richteten polizeiliche Spezialeinheiten einen Sperr- und Sicherheitsbereich von 100 Metern um das Objekt ein, da weitere Explosionen nicht ausgeschlossen werden konnten. Die Feuerwehrkräfte mussten daraufhin aus diesem Bereich zurückgezogen werden. Auch ca. 30 Anwohner mussten daraufhin ihre Häuser verlassen. Das BRK richtete in der Chamerauer Turnhalle eine Betreuungsstelle für die Anwohner ein.

Großeinsatz für das THW

Der Abtrag des stark zerstörten Gebäudes sowie weitere Bergungsmaßnahmen erfolgten anschließend durch die THW Ortsverbände Cham und Roding. Immer wieder aufflammende Brandnester verlängerten die Einsatzdauer deutlich. Zur Einschätzung der Stabilität des Gebäudes wurde der Baufachberater des THW OV Laaber alarmiert.

Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte der Feuerwehren, Spezialkräfte des THW aus dem Landkreis Cham und aus Regensburg sowie etwa 50 Kräfte des Rettungsdienstes im Einsatz. Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm ebenfalls das BRK.


Einsatzart Brand
Einsatzstart 5. Dezember 2025 12:00