Erfolgreiche Koordinatenübung der Feuerwehren im KBM-Bereich Lam
Ziele und Hintergründe der Übung
Einsätze in unwegsamem Gelände oder schwer zugänglichen Bereichen erfordern für die Einsatzkräfte eine präzise Orientierung. Die Koordinatenübung soll die geographische Orientierung im Gelände verbessern, den Umgang mit Navigationshilfen trainieren und die Kommunikation über Funk festigen. Anhand von Praxisbeispielen wird die Wichtigkeit dieser Fähigkeiten deutlich:
Der großflächige Waldbrand in der Sächsischen Schweiz zeigte, wie entscheidend genaue Ortsangaben bei Flächenlagen sind.
Der Waldbrand-Einsatzplan des Landkreises Cham basiert ebenfalls auf exakten Koordinaten.
Bei einem Einsatz im Osser-Gebiet zur Rettung eines abgestürzten Paragliders war die präzise Lokalisierung der Einsatzstelle lebensrettend.
Im Rahmen der Übung wurde zudem das System „What3words“ getestet, das jeden Ort weltweit mit drei einzigartigen Wörtern beschreibt. Außerdem wurden Koordinaten per SDS-Nachricht (Short Data Service) über das Funkgerät an die Einsatzfahrzeuge übermittelt – eine Aufgabe, die von der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) aus Arrach koordiniert wurde.
Praxisnahe Einsatzaufgaben
Das bewährte Konzept, Navigation anhand von Koordinaten mit feuerwehrtechnischen Aufgaben zu verknüpfen, hat sich erneut bewährt. Die teilnehmenden Feuerwehren mussten beispielsweise:
- Eine verletzte Person aus einem Silo retten und belüften
- Einen geeigneten Hubschrauberlandeplatz vorbereiten
- Wasser an unterschiedlichen Saugstellen fördern
- Eine verletzte Waldarbeiterin versorgen und bergen
Diese Aufgaben forderten sowohl die Orientierungskompetenz als auch das praktische Einsatzwissen der Feuerwehrkräfte.
Technische Umsetzung
Besonders erfreulich: Jede Feuerwehr konnte ihre zugewiesenen Koordinaten erfolgreich finden – sei es klassisch mit Karte und Koordinatenschieber oder modern mit Laptop und App. Dabei zeigte sich jedoch auch die Limitierung der Technik: Ohne Strom oder Internet sind manche digitale Lösungen eingeschränkt nutzbar.
Daher der wichtige Hinweis:
Die Offline-Version der App „OKU“ sollte auf jedem Smartphone verfügbar sein.
Auch „What3words“ kann offline genutzt werden; ein vorheriger Download ist empfehlenswert.
Gastgeberschaft der Feuerwehr Gotzendorf
Ein weiterer positiver Aspekt war die Möglichkeit, den Schutzbereich und die Einsatzmöglichkeiten der Feuerwehr Gotzendorf näher kennenzulernen. Die gastgebende Wehr hatte organisatorisch hervorragende Arbeit geleistet und bot den Teilnehmern abwechslungsreiche, praxisnahe Übungsbedingungen.
Kommandant Franz Pfeffer bedankte sich zum Abschluss herzlich bei allen Beteiligten für das gezeigte Engagement und die disziplinierte Durchführung der Übungen.
Fazit
Die Koordinatenübung hat erneut gezeigt, wie wichtig es ist, Theoriemodelle mit praktischem Einsatz zu verbinden und sowohl klassische als auch moderne Navigationshilfen zu beherrschen. Der Austausch, die Zusammenarbeit und das gemeinsame Üben stärken die Einsatzbereitschaft und den Gemeinschaftssinn im KBM-Bereich Lam.
Der Kreisbrandmeister dankt besonders der UG-ÖEL sowie der Feuerwehr Gotzendorf für die engagierte Organisation und Durchführung dieser erfolgreichen Übung.