07-11-28Die zu den alljährlichen Waldfestspielen errichtete Tribünenanlage am Ludwigsberg in Bad Kötzting fasst mehr als 600 Personen. Um für einen möglichen Unglücksfall während einer Aufführung und dem daraus möglicherweise resultierendem Massenanfall von Verletzten  (MANV) gerüstet zu sein wurde am Abend des 11. Juli eine Rettungsübung durchgeführt.

 

Mehr als 100 Personen der Festspielgemeinschaft Kötzting e.V. hatten sich als Statisten auf den Tribünen eingefunden und erhielten noch vor Übungsbeginn verschiedenste Verletzungen auf den Körper geschminkt. Anschließend wurden sie von Rettungsdienstleiter Michael Daiminger über den Ablauf informiert und ihnen ihre unterschiedlichen Verhaltensweisen erläutert. Angenommen wurde der Blitzeinschlag in einem nahe der Tribünenanlage stehenden Baum und nachfolgendem Brand im Bereich der Tribüne. Zahlreiche Personen sollten dabei unterschiedlich schwer verletzt worden oder auch voll Panik einfach weggelaufen sein.

07-11-01Mit Gewitterlärm aus den Lautsprechern wurde die Übung um 19 Uhr begonnen. Die Sicherheitswache, bestehend aus zwei Feuerwehrkameraden und drei BRK-Angehörigen, verständigten sofort die ILS Regensburg, welche die Alarmierung des Rettungsdienstes und der Feuerwehren vornahm. Anschließend begannen sie mit der Sichtung und Erstversorgung der Schwerstverletzten.
Nach kurzer Zeit traf der RTW der Wache Bad Kötzting und die Feuerwehr Bad Kötzting mit mehreren Fahrzeugen hinter der Bühnenanlage ein. Während einige Feuerwehrkräfte die Brandbekämpfung aufnahmen und dafür eine Wasserversorgung von ihren wasserführenden Fahrzeugen aufbauten, unterstützten die anderen die Erstversorgung der Verletzten.
In der Folge trafen die auch die Ortsteilfeuerwehren des Stadtgebietes Bad Kötzting, Weißenregen, Gehstorf, Haus, Arndorf, Sperlhammer und Wettzell ein. Die Feuerwehren Weißenregen und Arndorf erstellten die Löschwasserversorgung von einem Überflurhydranten zu den Einsatzfahrzeugen der FF Bad Kötzting, während die übrigen Feuerwehrkräfte in den Bereitschaftsraum beim Anwesen Stauner beordert wurden.
Zwischenzeitlich waren auch weitere Rettungsdienstfahrzeuge des BRK aus dem Landkreis Cham und dem Nachbarkreis Regen, der Bergwacht Lam, Furth im Wald und Neukirchen b. Hl. Blut, sowie die „Schnelleinsatzgruppe Behandlung“ mit dem Gerätewagen „Sanität 25“ und die „Schnelleinsatzgruppe Information und Kommunikation“ mit einem ELW 2 eingetroffen.
07-11-02Auch die UG-ÖEL aus Arrach postierte sich, unter Leitung der Kreisbrandmeister Heinz Schötz, Andreas Bergbauer und Thomas Raab, neben der Sanitätseinsatzleitung beim Anwesen Stauner um die Koordination der Feuerwehrkräfte vorzunehmen.

Die Kräfte des BRK sichteten und klassifizierten die Verletzungsschwere der Festspielbesucher um danach die weitere Versorgung und die Abfolge des Abtransportes festzulegen. Hinter der Bühne wurde ein Zelt aufgebaut in dem weitere Untersuchungen und Behandlungen durch insgesamt sechs Notärzte vorgenommen wurden. Ein Leitender Notarzt koordinierte den Rettungsdiensteinsatz.

Zahlreiche Verletzte mussten auch im Umfeld der Tribünenanlage gesucht und versorgt werden, da diese in Panik geflüchtet waren. Dabei leistete speziell die Bergwacht mit ihrer Ausrüstung wertvolle Hilfe.

Nach Übungsannahme waren gerade drei Rettungshubschrauber im Anflug, Verletzte wurden erstversorgt und weiterbehandelt, unverletzte Personen wurden in der Scheune des Anwesens Stauner geleitet um hier die Personalien festzustellen, als der Übungsabbruch angeordnet wurde. Ein schnell aufziehendes Gewitter bedeutete für alle Beteiligten eine reale Gefahr weshalb sich die Übungsleitung dazu entschlossen hatte.

Bei der Abschlussbesprechung im BRK-Haus Bad Kötzting zeigten sich alle Führungskräfte und die zahlreichen Übungsbeobachter von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung. Lediglich die Zufahrt zum Festspielgelände sollte verbessert werden, da lediglich ein schmaler, geschotterter Waldweg vorhanden ist. Dieser ist für einen Begegnungsverkehr von Rettungsfahrzeugen nicht geeignet weshalb im Herbst zusammen mit der örtlichen Feuerwehr und der Stadt Bad Kötzting nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht werden soll.

(Bericht, Bilder und Video vom WebTeammitglied Fabian Fischer)

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